5 Kommentare

  • red_cap

    Welche Sorge bzgl. UAW habt Ihr denn bei Second-Line Antikonvulsiva (insb. Levetiracetam oder Lacosamid)?

    Als Notfallmediziner mit neurologischer Erfahrung kann ich die Entscheidung für die frühe Verwendung eines Hypnotikums bzw. für eine frühzeitige RSI nicht nachvollziehen.

    Das auch von Euch angesprochene medikamentöse Stufenschema unter Mitwirkung der DGN funktioniert innerklinisch, aber auch präklinisch ist zumindest Levetiracetam häufiger verfügbar.

    LG

    • Thorben Doll

      Hallo,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Wir werden das in der Juli-Folge nochmal diskutieren, damit für jeden klar wird, dass das unsere Meinung ist.

      Zur unserer Sicht:

      Zum Einen ist auf keinem unserer NEF’s Levetiracetam oder Lacosamid verfügbar, so dass wir eine andere Wahrnehmung haben. Phenytoin finden wir unglücklich.

      Zum Anderen ist unsere Meinung evtl. durch unser KH verzerrt. Wir haben auf unserer ITS nur die refraktären Fälle, alle anderen sind auf unserer ECU.

      Schlage daher folgenden Kompromiss vor:

      Wenn schnell verfügbar: Keppra

      Wenn nicht schnell verfügbar: unser Vorgehen

      Einverstanden?

      Liebe Grüße

      Thorben

      • red_cap

        Vielen Dank für die Antwort.

        Der Kompromiss ist akzeptabel.
        😉

        Bitte nicht vergessen, dass jeweilige Benzodiazepin bereits initial ausreichend hoch zu dosieren (Vorschlag: z.B. Lorazepam (Tavor®) 0,05 mg/kgKG i.v. als Bolus bzw. bei Erw. ab ca. 70 kgKG initial 4 mg und identische Dosis nach 10-15 Minuten bei ausbleibendem Effekt nachgeben).

        Bei der Dosierung von Levetiracetam (Keppra®) bitte auch auf eine ausreichend hohe Einstiegsdosis bei Status epilepticus achten (30-60 mg/kgKG; folglich min. 2 g bei 70 kgKG mit einer Laufrate von max. 500 mg/Min.).

        LG

  • Thorsten

    Hallo,
    Ich bin leihe fand Eure Folge interessant.
    Folgende Anregungen misch Anfälle psychogener/dissoziativer Krampfanfall vs Grand Mal Anfall, keine Sicht auf die Häufigkeit.
    Meine Lebensgefährtin hatte in der Medikamente Anpassung eine Phase in der sie diese Mischform hatte und ich musste leider beobachten wie Notarzt selbst nach Hinweis auf Mischform nicht im Stande waren zu helfen. (Psychogene Anfälle bei bekannter PTBS und Epilepsie, hierzu Hinweis des Neurologen „keppra“ ist kontraindiziert)
    Leider hatten wir eine Serie von mehreren Notarzt ein Sätzen über 3 Monate. Beste Erfolge mit Midazolam. Vielleicht könntet ihr eure Kollegen auch so was Nähe bringen weil Änderung des settings wie beschrieben nicht immer alleine die Lösung sind und erst Funktionieren wenn der Epilepsie Anfall im Hintergrund ist. Danke Gruß Thorsten

    • Thorben Doll

      Hallo Thorsten,

      spannend das mal aus Angehörigensicht zu lesen. Mischformen sind natürlich eine Herausforderung für jeden in der Behandlungskette. Eine Kontraindikation für Keppra bei psychogenen Anfällen sehe ich nicht. Es wirkt halt nicht und bringt keinen Benefit für den Patienten. Da muss man sich schon sicher sein, dass es sich um psychogene Anfälle handelt um es wegzulassen. Benzodizepine (und damit auch Midazolam) sind ja so wie so Mittel der ersten Wahl und sollten vor allen anderen Medikamenten versucht werden.

      Liebe Grüße

      Thorben

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