2 Kommentare

  • Zum Thema Lieblingsfehler – Lyse/V-Laryngoskop- nicht im Rucksack….

    Sorry, da ist nach meiner RD-Sozialisierung und Berufsverständnis die Notärztin total raus.
    Das ist eindeutig Aufgabe der/des NEF-NotSan. Die Kollegen MÜSSEN ihr Material kennen. Absolute Basics.
    Als ich noch auf NA-Systemen tätig war (früher NAW, RTH, NEF… mittlerweile seit langem GF/RDL), hat niemals ein NA das Material gecheckt – das war mein Job und wehe es hätte im Einsatz was gefehlt – das will ich mir gar nicht vorstellen.
    Das die beteiligten Notsan nicht an den BZ denken – WOW – da fehlen mir auch die Worte.
    Die NA müssen sich hier auf das Rettungsfachpersonal grundsätzlich verlassen können. Sonst wird das nix mit dem Teamwork. Natürlich sehr schön, wenn der/die NA Rettungsdienstvergangenheit haben – aber das kann man niemals voraussetzen.

    Echt peinlich für meinen Berufsstand -sorry. Das ist wirklich kein guter Standard. Normalerweise bin ich extrem zurückhaltend mit Kommentaren und vor allem mit Kritik an Kollegen, aber das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

  • Hannes Graff

    Danke für den Beitrag und die offene Diskussion drumherum!

    CRM als Rationale für eine zentrale Beschaffung oder „gleiche“ Fahrzeuge anzuführen, halte ich für zu kurz gesprungen:

    Zentrale Beschaffung freut den Kostenstellenverantwortlichen, den Einkäufer und den Fuhrparkleiter, bremst aber aufgrund der immanenten Prozessnachteile auch Innovation und lässt darüber hinaus nicht immer Freiraum für notwendige Entwicklungen:
    Das Resultat lässt sich am Bayern-RTW in Augenschein nehmen, der in Summe schon bei Auslieferung technologisch veraltet ist (Beispiel Altversion: LP 15 versus C3 oder mechanische Trage, während der Rest der Welt bereits elektrisch ausgestattet war, vom Fahrgestell einmal ganz abgesehen).

    „Gleiche“ Fahrzeuge/Beschaffung bedeutet darüber hinaus auch nicht automatisch gleicher Beladungsplan.
    Wer es nicht glaubt, stelle sich in München vor eine große Notaufnahme und gehe bei verschiedenen Fahrzeugen auf Ausstattungssuche:
    Der theoretische CRM-Vorteil auf Papier geht in der Praxis schnell gegen Null.

    Individuelle Ausstattung bedeutet indes auch nicht, dass per se jemand aus Selbstzweck heraus sein „eigenes Süppchen kocht“, sondern ermöglicht die flexible Integration der Bedürfnisse der Arbeitnehmer zusammen mit den aktuellen Anforderungen an eine moderne, patientenorientierte Ausstattung, entsprechend dem Stand der aktuellen Wissenschaft.

    An unserem Standort (1x RTW, 2x NEF) erfolgt die Auswahl der Ausstattung bis hin zur Medikamentenliste durch eine Arbeitsgemeinschaft, an der wirklich jeder eingeladen ist, teilzunehmen und mitzuwirken.

    Das Resultat gibt uns Recht, die Fahrzeuge und deren Inhalt sind individuell und überdurchschnittlich ausgerüstet.
    Sie bieten Ergonomie und eine Patientenversorgung auf gutem Niveau, die kaum noch begründete Wünsche offen lässt.
    Die vermeintliche Individualität kommt in Summe beim Patienten an und erfüllt ihren Zweck; die Rückmeldungen dazu sind eindeutig und durchweg positiv, die der Kollegen selbstredend auch.

    Man möge es mir verzeihen, offen gestanden frage ich mich beim Betrachten diverser zentral beschaffter Fahrzeugflotten und Ausstattungen (insbesondere in Großstädten), warum Menschen jeglicher Profession heutzutage noch bereit sind, unter derartigen Bedingungen dauerhaft zu arbeiten.
    Dinge wie Fachkräftemangel und Verweilverhalten von Mitarbeitern scheinen noch nicht überall angekommen zu sein.

    Long story short: „Gleiche“ Fahrzeuge entbinden halt auch nicht vom täglichen Fahrzeugcheck.
    Das Wissen um die eigene Ausstattung ist unabdingbar und für mich völlig unabhängig davon, wie vermeintlich homogen eine Fahrzeugflotte aufgebaut ist.

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