Hauptfolge Dezember 2024 – Podcastfolge 71

Schon wieder ist ein Jahr voller Updates, Neuerungen und Altbewährtem fast vorbei..
Im Dezember geht es neben dem altbekannten Journal Club um Schichtzeiten in der Medizin.. Dafür haben wir extra einen Arbeitsmediziner mit in unser Pin-up-docs Boot geholt.. Zudem berichtet Ines über spontan bakterielle Peritonitis.

Vermischtes

Journal Club:

Dana

Tienpratarn W, Boonyingsatit M, Yuksen C, Leela-Amornsin S, Jamkrajang P, Chrunarm T, Rienrakwong S. Comparison of Video Laryngoscope (VL) and Intubating Laryngeal Mask Airway (I-LMA) for Endotracheal Intubation in a Manikin with Restricted Neck Motion. Arch Acad Emerg Med. 2024 Aug 31;13(1):e1. doi: 10.22037/aaem.v12i1.2421. PMID: 39318862; PMCID: PMC11417637.

i-LMA: https://www.researchgate.net/figure/ntubating-LMA-iLMA_fig4_315542688

Hlavaty A, Roustit M, Manceau M, Cracowski JL, Khouri C. The Christmas adverse event syndrome: An analysis of the WHO pharmacovigilance database. Therapie. 2024 Nov-Dec;79(6):675-679. doi: 10.1016/j.therap.2023.11.004. Epub 2023 Nov 25. PMID: 38057212.

Hatab S, Waraich M, Amin D, Mahon C. Christmas tree fir green is not the intensive care unit’s favourite colour. BMJ Case Rep. 2024 Feb 26;17(2):e258011. doi: 10.1136/bcr-2023-258011. PMID: 38409188; PMCID: PMC10900396.

Ines

Pilleron B, Douillet D, Furon Y, Haubertin C, Parot-Schinkel E, Vielle B, Roy PM, Poiroux L. Nurses‘ moral judgements during emergency department triage – A prospective mixed multicenter study. Int Emerg Nurs. 2024 Aug;75:101479. doi: 10.1016/j.ienj.2024.101479. Epub 2024 Jun 26. PMID: 38936277.

Paula

Catoire P, Driver B, Prekker ME, Freund Y. Effect of administration sequence of induction agents on first-attempt failure during emergency intubation: A Bayesian analysis of a prospective cohort. Acad Emerg Med. 2024 Oct 18. doi: 10.1111/acem.15031. Epub ahead of print. PMID: 39425

https://medium.com/intuition/gentle-introduction-of-bayesian-linear-regression-c83da6b0d1f7

https://dida.do/de/blog/was-ist-bayessche-lineare-regression

Dominic

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37905382

Thorben

de Souza JMB, Miozzo AP, da Rosa Minho Dos Santos R, Mocellin D, Rech GS, Trott G, Estivalete GPM, Sganzerla D, de Souza D, Rosa RG, Teixeira C. Long-term effects of flexible visitation in the intensive care unit on family members‘ mental health: 12-month results from a randomized clinical trial. Intensive Care Med. 2024 Oct;50(10):1614-1621. doi: 10.1007/s00134-024-07577-3. Epub 2024 Aug 22. PMID: 39172240.

Hauptthemen:

Stille Wasser sind tief – Spontan bakterielle Peritonitis

(Schriftliche Zusammenfassung folgt)

Referenzen:

Leitlinien:

S2k-Leitlinie Komplikationen der Leberzirrhose – In Überarbeitung

European Association for the Study of the Liver. Electronic address: easloffice@easloffice.eu; European Association for the Study of the Liver. EASL Clinical Practice Guidelines for the management of patients with decompensated cirrhosis. J Hepatol. 2018 Aug;69(2):406-460. doi: 10.1016/j.jhep.2018.03.024. Epub 2018 Apr 10. Erratum in: J Hepatol. 2018 Nov;69(5):1207. doi: 10.1016/j.jhep.2018.08.009. PMID: 29653741.

Internet:

Step 2 Medbullets – Spontaneous-bacterial-peritonitis abgerufen am 20.11.2024

Rebel EM

SOP-Notaufnahme- Spontan bakterielle Peritonitis abgerufen am 29.11.2024

The Intern At Work – Ascites Abgerufen am 29.11.2024

Deutsche Gesellschaft für Ernährung – Salzgehalt – Abgerufen am 1.12.2024

Wikipedia – Child-Pugh-Score – Abgerufen am 2.12.2024

Paper:

Koulaouzidis A, Bhat S, Saeed AA. Spontaneous bacterial peritonitis. World J Gastroenterol. 2009 Mar 7;15(9):1042-9. doi: 10.3748/wjg.15.1042. PMID: 19266595; PMCID: PMC2655193.

Khan S, Linganna M. Diagnosis and management of ascites, spontaneous bacterial peritonitis, and hepatorenal syndrome. Cleve Clin J Med. 2023 Apr 3;90(4):209-213. doi: 10.3949/ccjm.90a.22028. PMID: 37011958.

Brauckmann U et al. Parazentese – Peritonealpunktion … Intensivmedizin up2date 2017; 13: 355–362

Podcasts

The Internet Book of Critical Care – Episode 127 abgerufen am 25.11.2024 Schriftliche Zusammenfassung

Core EM – Episode 131

Bücher: Heidelberger Standardprozeduren – Interdisziplinäre Handlungsanweisungen zur Durchführung von klinisch-praktischen Prozeduren C. Nikendei, M. Kadmon 1. Auflage, 2015 HeiCuMed

Innere Medizin 2023 Gerd Herold Verlag: De Gruyter, Copyrightjahr: 2023 eBook Veröffentlicht: 19. Dezember 2022 ISBN: 9783111078304

Busch M, Hadem J, Schürmeyer T, Manns M. Leberzirrhose. In: Leuwer M, Marx G, Trappe H, Zuzan O, Hrsg. Checkliste Intensivmedizin. 5., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG; 2017.

Bernhard M, Gräsner J-T. Notfalltechniken Schritt für Schritt. Stuttgart: Thieme; 2016: 219–23

Schichtmodelle in der Medizin

Fischer D, Lombardi DA, Folkard S, Willetts J, Christiani DC. Updating the „Risk Index“: A systematic review and meta-analysis of occupational injuries and work schedule characteristics. Chronobiol Int. 2017;34(10):1423-1438. doi:10.1080/07420528.2017.1367305

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29064297

Folkard S, Lombardi DA. Modeling the impact of the components of long work hours on injuries and „accidents“. Am J Ind Med. 2006;49(11):953-963. doi:10.1002/ajim.20307

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16570251

Walker, Matthew. 2018. Why We Sleep. Harlow, England: Penguin Books

Muffinrezept:

Das Rezept arbeitet mit amerikanischen Cups, weil Kinder die gut selbst füllen können. Ein Cup sind ca.
235 ml.
200 g TK-Himbeeren
1 Tüte Schoko-Chunks
2 Cups Mehl
½ Tüte Backpulver
1 Ei
1 Cup Zucker
½ Block Butter (125g)
300 g saure Sahne
Ofen auf 180° Umluft vorheizen.
Alle Zutaten außer die TK-Himbeeren mit dem Hand- oder Standmixer miteinander verrühren, bis es
schön cremig ist. Zuletzt die noch tiefgefrorenen Himbeeren von Hand unterheben.
In Muffinformen aufteilen, und im Ofen 20-25 Minuten backen. Zum Prüfen ob sie gar sind
aufschneiden oder einfach probieren, weil bei der Stäbchenprobe eigentlich immer Schokolade oder
Himbeere am Stäbchen klebt.

Teilen und liken:

7 Kommentare

  • Markus

    Hallo zusammen

    Zur MR-First Studie:
    Es ist ein weiterer Pfeil im Köcher insbesondere wenn Rocuronium nach Gabe von Suggammadex (zB revisions-OP am gleichen Tag mit RSI-Indikation) verbrannt ist und Succi Kontraindiziert ist. Durch die Einführung von Rocuronium vor etwa 15 Jahren ist halt das Timing Konzept (analog zur Studie) verlassen worden.

    BTW 2 fache ED 95 ist die Normale Dosierung (rocuron einfache ED 95 ist 0,3 mg kg KG, normale Intubationsdosis ist 0,6 mgkgKg (also doppelte ED 95). Für die RSI gibt man beim
    rocuron die 3-4 fache ED 95 (daher auch die 0,9-1,2 mg kg KG in der Literatur)

    Rocuronium brennt ziemlich (Essigsäure- mal dran riechen), andere NDMR deutlich weniger. Oder man hat nen ZVK. Dann ist es egal

    Ansonsten zu „bei denen, die es brauchen, ist Brennen egal“: ist es bei EM crit

    https://emcrit.org/emcrit/intubation-patient-shock/

    Schön dargestellt in der Pyramide „Hierarchy of Resus Airway Needs“

    Kommt gut ins neue Jahr

    Markus

  • Markus

    Zum Lieblingsfehler:

    I.m. Versus Intranasal:

    Ich würde i.m. Bevorzugen – sicher drin, kein resorptionshindernis durch Schleim etc. (Und bei Drogenszene ggf. auch zerstörte Schleimhaut durch kokain Schnupfen)
    Zudem Ist man i.n. Ist man bei einem zu hohen Volumen, falls man nicht die intranasal-Darreichungsform hat (Nyxoid – 1,8 mg, wären 4,5 ml der Standardampulle) – abgesehen davon dass man die Menge kaum dabei hat

    Desweiteren medicolegal („ Ist eine i.v. Applikation nicht möglich, kann Naloxon-ratiopharm ® auch intramuskulär injiziert werden“) – zugelassen vs. Off Label

    Und ist halt auch ne Möglichkeit um Routine zu gewinnen
    Für Supra i.m. Bei Anaphylaxie

    I.m. Funktioniert auch mit Ketamin gut (auch volumenproblem
    I.n. Beim Erwachsenen)

    Zur Narkoseeinleitung mit der Viggo – häufiges Problem bei sonogeführter Punktion mit normalen Viggos ist die noch intravasal liegende Länge. Die haben oft ein Risiko für sekundäre Dislokationen. Statt manipulieren und etwas ziehen wäre aspirieren sinnvoller gewesen

    Zu Notfällen mit zugangsproblemen bei Einleitung: Succi geht auch i.m. (Findet sich teilweise in kinderanästhesiebüchern als Rescue-Strategie bei inhalativer Einleitung und laryngospasmus – aber Succi ist mittlerweile auch nicht mehr überall vorhanden (bei uns im RD seit einigen Monaten raus) – sicher nicht elegant, aber ein weiterer Lifehack

    Prophylaktisch würde ich nicht Bohren nur um einen Zweiten Zugang zu haben – aber bereitlegen, und ebenso wie den Airway-Alternativplan auch als Plan B bei
    Zugangsveröust besprechen und punktionsort schon festlegen…

  • Katharina

    Hallo ihr Lieben,

    erstmal gaaaaaaanz vielen herzlichen Dank für euer tolles Projekt, welches ihr seit 6 Jahren unermüdlich und zuverlässig betreibt! Ihr seid wirklich ganz große Klasse 🙂 Jeden Monat freue ich mich über interessante Studien und Beiträge und da werden auch 3-4 Stunden Podcast nicht langweilig. Ein fettes Lob hierfür!
    Vielen lieben Dank auch für das kleine Dankeschön zu Weihnachten, ist richtig cool 😉

    Zur letzten Folge habe ich einen Kommentar bzgl. der Relaxans-Gabe bei der RSI. Und zwar fand ich den Beitrag besonders spannend, weil dieses Thema in meiner Vorbereitung auf die Facharztprüfung aufgekommen ist. In meinem vorherigen Haus gab es zwei Anästhesisten – einer davon war der Chef – , die es genau so gehandhabt und unter Verweisung auf die unterschiedliche Anschlagsdauer der Induktionsmedikamente bei der RSI immer das Relaxans zuerst gegeben haben. Auf dem Facharztrepetitorium, welches ich besucht habe, habe ich dieses Vorgehen angesprochen und zur Diskussion gestellt. Der Dozent, der das Thema mit uns behandelt hat, war entsetzt, und meinte, dass er das nicht empfehlen würde. Er kam sogar abends beim Bierchen noch einmal zu mir, weil ihm wichtig war, dass ich das AUF GAR KEINEN FALL so mache. Seine Begründung war auch die Gefahr der Awareness und zudem die Sorge, dass der Zugang para laufen könnte und dann das Hypnotikum nicht mehr verabreicht werden könne. Letzteres könnte man natürlich umgehen, indem man vorher für zwei sicher laufende Zugänge sorgt (sollte man sowieso besser bei einer kritischen Einleitung, Erinnerung an den diesmaligen Lieblingsfehler;-)). Daher fand ich es super interessant, dass die veränderte Reihenfolge in der Verabreichung der Einleitungsmedikamente bei der RSI wohl doch nicht so abwegig ist, sogar wissenschaftlich untersucht und als durchaus machbar befunden wurde.

    Viele Grüße und bis bald in Bremen,
    Katharina aus Hamburg

  • Sara Bürger

    Hallo ihr Lieben,

    erst einmal vielen Dank, dass ihr mir seit Jahren meine Joggingrunden versüßt.
    Ich möchte die von euch vorgestellte Studie zu Penisbrüchen kommentieren, die ich mit meinem Freund diskutiert habe. Er hat mit Medizin überhaupt nichts am Hut, aber von dieser Studie musste ich ihm dennoch berichten. Und er hatte eine für mich sehr einleuchtende Theorie dazu, warum die Penisbruchinzidenz um die Weihnachtstage herum so hoch ist. Eigentlich ist Weihnachten nur der Gipfel einer schon in der Adventszeit beginnenden Völlerei. Jetzt gehen wir mal davon aus, dass Männer sich beim Essen weniger diszipliniert verhalten, als Frauen. Somit werden Frauen häufiger beim Sex oben sein und es wird dementsprechend öfter zur, laut den Autoren, gefährlichen reverse cowgirl Stellung kommen. Das würde die erhöhte Inzidenz von Penisbrüchen an Weihnachten erklären. Ich bin gespannt, was ihr von dieser Theorie haltet.
    Liebe Grüße
    Sara

  • Tobias

    Hallo Leute,
    habe mich als gastroenterologisch geprägter internistischer Intensivmediziner sehr über den Beitrag zur SBP gefreut, was wirklich ein relevantes und oft noch unterschätztes Thema ist. Das Problem ist nach eigener Erfahrung wirklich, dass Patient*innen mit SBP oft sehr unspezifische Symptome präsentieren und gar nicht selten nicht mal Bauchschmerzen haben. Man sollte generell hellhörig für die Diagnose werden, wenn Patient*innen mit einer dekompensierten Leberzirrhose aufschlagen, die häufigsten Ursachen für eine hepatische Dekompensation, metabolisch oder hydrop, sind Infekte und Blutungen, und bei den Infekten ist es eben oft eine SBP (geht natürlich auch alles andere). Es gibt Daten die zeigen, dass eine verzögerte Aszitespunktion mit einer erhöhten Mortalität auf Grund einer verschleppten SBP-Diagnose einhergeht. Vor einer rein diagnostischen Punktion muss man, wie im Beitrag richtig erwähnt, wirklich keine Angst haben, dass geht mit einer dünnen Nadel immer! Am besten vorher Doppler-Sono der Bauchwand, um versehentliche Kollateralschäden an Gefäßen auszuschließen. Wie Torben richtig gesagt hat, lässt sich durch eine optimale Lagerung oft auch bei mäßig viel Aszites ein Punktionsfenster einrichten.
    Da Leberzirrhotiker auf Grund der eingeschränkten Lebersynthese oft auch weniger Entzündungsparameter bilden (CRP wird in der Leber gebildet!), sollte man wirklich unbedingt alle Leberzirrhotiker bei akuter Verschlechterung und vorhandenem Aszites diagnostisch punktieren!
    Außerdem: sollte wie auch im Beitrag erwähnt die halbe Darmflora im Aszites wachsen und die Zellzahl wirklich hoch sein (> 10.000), sollte man unbedingt andere Ursachen ausschließen, z.B. Hohlorganperforation, Fistel o.ä., auch hier können sich Patient*innen mit Leberzirrhose oft oligosymptomatisch zeigen. Da dann gerne niederschwellig CT und Konsil Chirurgie!

    Vielen Dank nochmal für den schönen Beitrag, liebe Grüße, Tobias

  • Lena

    Lieben Dank für diese tolle neue Folge!
    Bei uns auf der Intensivstation gibt es in Anlehnung an eure tolle Kategorie ab jetzt eine regelmäßige Fortbildung mit dem Namem ‚Mein Lieblingsfehler‘. Danke für eure Inspiration!!

    • Dana Maresa Haag

      Hey Lena!

      Das freut uns sehr und finden wir wirklich klasse! Gemeinsam können wir etwas verändern!

      Alles Liebe,

      Dana und der Rest =)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert