„titriert“- Update Leitlinie Hypertonie
Hier kommt der Beitrag mit Dana, Johannes und Felix Lorang zur neuen Leitlinie zur arteriellen Hypertonie. Viel Spaß beim Hören! ACHTUNG: Für die „titriert“-Folgen gibt es KEINE CME-Punkte!
Podcast: Play in new window | Download
Teilen und liken:
Liebe Pin up Docs,
Ich spare mir mal eingänglichen Schmus und komme lieber zur Sache. Dass ihr krass Coole Menschen seid, wisst ihr selber und Vom Feedback Burger halte ich persönlich nix…
Doch geschleimt, jetzt aber:
Mich hat die Verpackung des Inhalts Leitlinie Hypertonie doch sehr verwundert und ich habe mit der Kern Botschaft sehr große Bauchschmerzen, an derer ich euch teilhaben lassen möchte, wenn ihr Bock habt. Andernfalls löscht den Kommentar einfach.
1. Als Kind des RD kenne ich die beschriebenen Situationen „Ich messe mir nachts um zwei den Blutdruck auf 190 nur zu genüge!
Und bei vielen Patienten genügt das beruhigende Wort und der Druck fällt. Aber eben nicht bei jedem! Die Empfehlung eurerseits bzw. vermeintlich der Leitlinie (die erwähnt ihr mit Zahlen Daten Fakten leider nicht, sondern stützt euch nur auf eure gewiss vorhandene klinische Expertise) diese Patienten konsequent zu Hause zu lassen und auf den HA zu verweisen, lässt sich sicher dann anwenden, wenn wir sicher davon ausgehen können, dass die Patienten sicher edukativ beraten sind und somit die sich noch verschlimmbesserte Hypertensive Krise nicht anhält. Sorry aber das erreichen wir mit dem lapidaren Satz „legen sie sich mal ins Bett und träumen was schönes“! Das habt ihr bestimmt nicht so gemeint, aber ich zumindest höre das so raus.
2. Mein lieblingsspruch zur beruflichen Handlungskompetenz: Es gibt überall Leistungsstarke und Leistungssehrstarke☺️ euch hören auch viele nicht-ärztliche Rettungsdienst mitarbeitende (wie ich) zu, die eben nicht über diese klinische Expertise verfügen.
Der vorliegende Podcast (oder sagt man da besser vorhörend🙃) ist für viele dieser Zielgruppe Zunder ohne Ende. Wir haben zumindest in unserem RD Bereich (Brandenburg ist sicher speziell, aber die menschliche Bandbreite ist doch hüben wie drüben gleich) eine Menge Probleme mit „NotSanG Paragraf 2c Überinterpretierern“ und Rettungsrambos „Dit ham wa schon früher so jemacht“.
Ich feiere es sehr, dass ihr meiner Zunft so viel Potential und Anerkennung zusprecht! Das haben wir sicher auch, jedoch mit einer evidenten und sicheren Handlungsgrundlage.
Die habe ich jedoch mit zugrunde liegenden Beitrag schmerzlich vermisst, zumindest in der notwendigen Betonung.
Alleinig die sozioökonomischen Faktoren (kommt der Patient denn überhaupt in einer adäquaten Zeit zur einer adäquaten ärztlichen Behandlung?) sind ein sehr unterschätztes Gefahrenpotential!
3. Lösungsvorschlag
Das faszinierende an der Notfallmedizin für mich war immer die Ambivalenz der Situation! Jeder Mensch ist wie jede krankheitsausprägung anders und einzigartig und wunderbar (Grüße gehen an der Stelle raus an meinen zuständigen AfD Ortsverband)!
Entsprechend fände ich es toll, wenn wir uns darauf einigen dass nicht jede hypertensive Krise gleich und die (Be)Handlung zumindest semantisch sein muss. Es braucht eine scharfe Differenzierung zum Umgang mit der jeweiligen Situation, um am Ende mit ruhigem Gewissen zur Wache zurück fahren zu können, da man für den Patienten die beste Entscheidung getroffen hat.
Ich hoffe ihr verzeiht mir meine Schachtelsätze ! Das ist meine Schokolade 🙃
Euer Fan Marcus
(Nochmal geschleimt)
Hallo Marcus,
Danke für die Blumen und deinen Kommentar. Wir verstehen deine Ansichten und deine Zurückhaltung, sehen aber eben auch die andere Seite.. Am Ende muss man situativ und individuell für das Wohl der Patient*innen entscheiden.
Herzlichen Gruß
Dana und der Rest des Teams