3 Kommentare

  • Stephan

    Liebe Pin-Ups!
    Erstmal Danke für eure großartigen Podcasts, ich gehöre eindeutig zu den Leuten die eure Episoden eher 2-3mal anhören als auf doppelter Geschwindigkeit.
    Heute muss ich euch schreiben, weil Thorbens Lazarus-Beitrag mir schlagartig in Erinnerung gerufen wurde.
    Es geht um einen Patienten, Mitte 70, der beim Spazieren kollabiert, 15 Minuten laienreanimiert und von der Rettung unter laufender CPR nach 1Stunde(!) an unsere ICU übergeben wird. Nach 20 weiteren Minuten mit wechselnden Rhythmen wird bei bestehender PEA und einem stehenden Herz im Schall der Abbruch beschlossen. Ich diskonnektiere den Beatmungsbeutel, der LUCAS wird abgebaut, da schaut ein Kollege ins Zimmer und meint „Ist euch bewusst, dass der nen Ausschlag in der Art.Kurve hat???“ Ich drehe mich um und sehe einen normfrequenten SR, 65 MAP und 99% SpO2… Ihr könnt euch unsere Reaktionen vorstellen.
    Rückblickend auffällig waren gestaute Jugularen während CPR, die mich an den erhöhten Druck im Thorax denken lassen, uns aber nach dieser langen Reanimationsdauer nicht weiter ins Auge gestochen sind.
    Unglaublich beeindruckendes Phänomen, dass ihr uns da näher gebracht habt. …und das so knapp an Halloween… 😉

  • Daniel

    Liebe Pin Up-Docs.
    Vielen Dank für eure Arbeit. Ich finde es sehr angenehm ergänzend zu anderen Quellen Podcasts nutzen zu können um neues medizinisches Wissen zu lernen! Mir hilft das sehr.

    Ich schreibe euch hier, weil ich aus der Neurologie komme und in Ergänzung zu eurem Podcast einmal darauf hinweisen wollte, dass es (mindestens) zwei verschiedene Arten von Lazarus-Phänomen in der Medizin gibt, was eventuell zu Verwirrung führen könnte:
    Einmal das von euch beschriebene, spontane Auftreten eines Kreislaufes, nachdem der Pat. eigentlich für Tod erklärt wurde und andererseits aber auch plötzliche Bewegungen bzw. ein „Aufbäumen“ von hirntoten Patienten. Dieses Phänomen soll zumindest nach mir vorliegender Literatur auch z.B. nach der Diskonnektion einer Beatmung bei hirntoten Patienten auftreten und dort dann für Irritationen sorgen können.

    Bei letzterem Phänomen handelt es sich jedoch nicht um plötzliche Lebenszeichen, sondern um spinale Reflexe bzw. komplexe motorische Programme, die bei Hirntod ablaufen können (ggf. verstärkt durch Sauerstoffmangel und das Absterben und damit einhergehende Exitation von spinalen Zellen). Dieses spinale „Lazarus-Phänomen“ widerspricht nicht der Diagnose eines Hirntodes. Es ist also aber etwas grundverschiedenes von dem Lazarusphänomen nach Reanimation, das ihr beschrieben habt.
    Aufgrund dieses Unterschiedes und der unterschiedlichen Implikationen ( bei dem Auftreten des Lazarus-Phänomen im akuten Setting weiter Reanimieren, beim Auftreten des zweiten Lazarus Phänomen in der Hirntoddiagnostik aber mit der Diagnose vereinbar!) möchte ich zum Abschluss zur Sicherheit hier noch einmal darauf hinweisen, dass diese beiden Arten von Lazarus-Phänomen zwar gleich heißen, aber jeweils etwas ganz anderes meinen. (Außerdem gehört eine Hirntoddiagnostik natürlich in die Hände von (zwei!) Fachärzten und muss gegebenenfalls, auf jedenfall aber bei Zweifeln, um Irreversibilitätsnachweise ergänzt werden).
    ( In der Zeitschrift „Der NervenArzt“ Band 92 Heft 2 gibt es eine gute Fortbildung zu Spinalisationsphänomenen bei irreversiblem Hirnfunktionsausfall)
    Viele Grüße

    • Thorben Doll

      Hey Daniel,

      super spannend, vielen Dank. So lernen wir voneinander. Wir werden das im April Podcast erwähnen.

      Liebe Grüße

      Thorben

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