Podcastfolge 56 – September 2023

Auch im September haben wir wieder ein bisschen FOAM für Euch vorbereitet.

In dieser Folge geht es mal wieder um Gerinnung. Wir sprechen mit dem verantwortlichen Autor des Gerinnungskapitels in der Polytrauma Leitlinie über genau dieses Thema und begrüßen erneut Herrn Dr. Heiko Lier. Außerdem hat Paula mit Andrea von KLUG über extreme Hitze gesprochen und natürlich gibt es wie immer unseren Journal Club.

Vermischtes

IG-Nobelpreis:

Pham CT, Hashemi K, Hedayati B, Csuka E, Babadjouni A, Mamaghani T, Wikenheiser J, Juhasz M, Atanaskova Mesinkovska N. Measurement and quantification of cadaveric nasal hairs. Int J Dermatol. 2022 Nov;61(11):e456-e457. doi: 10.1111/ijd.15921. Epub 2021 Oct 12. PMID: 34636419.

Intensivista

Intensivista

Journal Club

Thorben:

Ebenebe CU, Schriever K, Apostolidou S, Wolf M, Herrmann J, Singer D, Deindl P. Recommendations for endotracheal tube insertion depths in children. Emerg Med J. 2023 Aug;40(8):583-587. doi: 10.1136/emermed-2022-212494. Epub 2023 Jun 19. PMID: 37336629; PMCID: PMC10423483.

Johannes:

Outdoor Cold Air Versus Room Temperature Exposure for Croup Symptoms: A Randomized Controlled Trial. Pediatrics. 2023 Aug 1;e2023061365. doi: 10.1542/peds.2023-061365. Online ahead of print.

Sedative Dose for Rapid Sequence Intubation and Postintubation Hypotension: Is There an Association? Ann Emerg Med. 2023 Jun 30;S0196-0644(23)00379-7. doi: 10.1016/j.annemergmed.2023.05.014. Online ahead of print.

Dana:

Miyawaki A, Jena AB, Burke LG, Figueroa JF, Tsugawa Y. Association Between Emergency Physician’s Age and Mortality of Medicare Patients Aged 65 to 89 Years After Emergency Department Visit. Ann Emerg Med. 2023 Sep;82(3):301-312. doi: 10.1016/j.annemergmed.2023.02.010. Epub 2023 Mar 23. PMID: 36964007.

Paula:

https://doi.org/10.1007/s00234-022-03077-7
https://journals.sagepub.com/doi/10.1583/11-3476C.1?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%20%200pubmed
https://doi.org/10.1007/s13760-020-01508-x
https://doi.org/10.1002/ccd.26871
https://doi.org/10.1007/s13760-021-01690-6

Jan

Bowdle TA, Haththotuwegama KJ, Jelacic S, Nguyen ST, Togashi K, Michaelsen KE. A Dose-finding Study of Sugammadex for Reversal of Rocuronium in Cardiac Surgery Patients and Postoperative Monitoring for Recurrent Paralysis. Anesthesiology. 2023 Jul 1;139(1):6-15. doi: 10.1097/ALN.0000000000004578. PMID: 37027807.

Kochrezept Argatroban in der Gefäßchirurgie

Antikoagulation mit Argatroban bei vaskulären und endovaskulären Operationen und Interventionen und Verdacht auf heparininduzierte Thrombozytopenie Typ II (HIT II) Gefässchirurgie 2014 · 19:667–674 DOI 10.1007/s00772-014-1413-z

Cellsaver: 50mg Argatroban auf 1000ml NaCl für die Spühllösung des Reservoirs

instrumentierende Schwester: 5-10mg Argatroban auf 100ml für die intraoperative Verwendung

Antikoagulation: ACT oder PTT gesteuert mit 5-15mg Bolus und Perfusor mit Laufraten von 0,5-2mcg/kg/min Ziel ACT 200-250 sec. oder individuell mit dem Gefäßchirurgen abzusprechen. Cave bei der Dosierung von Argatroban beim kritisch kranken und insbes. Leberinsuffizienten Patienten. Die erste ACT sollte 10 Minuten nach Bolus und in der Folge jeweils nach 30 Minuten erfolgen.

Hitze – Wenn die Klimakatastrophe zur reellen Katastrophe wird

Steckbrief Risikoanalyse – Dürre (bund.de)

20220519-PB-Aerztetag.pdf (klimawandel-gesundheit.de)

20230509_E-01-23 final.indd (cphp-berlin.de)

Überschwemmungen in Reutlingen nach schwerem Gewitter mit Hagel | tagesschau.de

Verletzte durch Sturm und Hagel in Bayern | tagesschau.de

https://www.arte.tv/de/videos/100835-000-A/hitzefrei-klima-wandelt-arbeit/

https://zoes-bund.de/gruenbuch/

www.klimawandel-gesundheit.de

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMp1907859

https://hitzeschutz-berlin.de/hitzeschutzplaene/

Nidens, N., Huber, V., Matthies-Wiesler, F. et al. Klimawandel ganz nah: Hitzewellen. Nephrologie 18, 203–212 (2023).Matthies-Wiesler, F., Nidens, N., Karrasch, S. et al. Auswirkungen von hohen Außentemperaturen und Hitzewellen auf Lungenerkrankungen. Z Pneumologie20, 133–143 (2023). https://doi.org/10.1007/s10405-023-00500-5

Gerinnungsmanagement bei einem Polytrauma:

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5 Kommentare

  • Mark Weinert

    Wie immer klasse, wie immer was gelernt.
    Hier mal nicht so ernst, ein Vorschlag für eine Studie, inspiriert vom IG-Nobelpreis:
    Mein Verdacht, die Anzahl der Haare beim Mann, bleibt übers Leben hinweg gleich, nur der Ort ändert sich. Die Haare, die auf dem Kopf ausgehen, finden sich an anderen Stellen wieder. Nase, Rücken, Ohr.

    Viele Grüße

  • Henrik

    Hi! Vielen Dank für die Folge, ich habe zwei Anmerkungen.

    Zum einen die Recurarisierung nach Sugammadex: kann es sein, dass das Relaxans „irgendwo“ hängt und von dort wieder in den synaptischen Spalt gezogen wird? Wirkmechanismus ist ja Diffusion ins Blut, wo dann Komplexe gebildet werden, was durch geringere Konzentration wieder Wirkstoff nachzieht. Kann es nicht sein, dass die Endplatte nur ein Schritt in diesem Zyklus ist und das, was sich in anderen Kompartimenten Anlagert, wieder dorthin gezogen wird?

    Zu Danas Beitrag mit den alten Notaufnahme-Ärzten:

    Auf Grundlage eines Abstracts älteren Ärzten ggf. schlechteres Training, langsameres Arbeiten, Gleichgültigkeit zu attestieren, finde ich ziemlich wild.
    Das war eine beobachtende Studie, wo es so viele Confounder geben kann („Oh, der Patient sieht schlecht aus, lassen wir das mal den alten erfahrenen regeln“), dass ich solche Schlussfolgerungen (als junger Arzt) schwierig zu ziehen finde.
    Wer sagt, dass „Fatigue“ und „Gleichgültigkeit“ nicht im Patientenwillen und in der Indikation sind und junge übereifrige Kolleg*innen es übertreiben?
    Klar, das bedeutet nicht, dass Jüngere schlechter sind (was man meinetwegen gut als Take-home) rausnehmen kann, aber dass ältere unbedingt „schlechter“ sind? Schwierig.
    Zumal das Paper den Zeitraum bis 2017 einschließt, damals gab es noch kaum Podcasts, zumindest euch gab es damals nicht in dieser Form.

    Dann wurden scores angesprochen: für wie viele scores gibt es denn Patientenorientierte Studien, dass die wirklich eine Verbesserung im Outcome bringen?
    Auf die Schnelle laut MDcalc: Wells score für Lungenembolie ohne outcomerelevante Studien.
    HEART-Score, ok Poldervaart 2017, aber finde ich vom Rechnen her nicht überzeugend, war nur auf noninferiority ausgelegt.

    Und das reimen wir uns alles aus einem Abstract? Wie wärs, man nimmt mal die 31,50$ in die Hand („für die Weiterentwicklung unseres Podcasts“) und macht dann einen auf dem Artikel basierenden Journal Club?

    Vielen Dank, liebe Grüße!

    • Dana Maresa Spies

      Hallo Henrik,

      ich antworte zumindest mal auf einen Teil deiner Nachricht. Tut mir sehr leid, dass das bei Dir so angekommen ist, ich war einfach erstaunt über das Ergebnis der Studie, das sollte aber mitnichten heißen, dass es generalisiert aufgefasst werden kann, dass ältere Ärzt*innen zwingend schlechter arbeiten. Zumal in der Studie ja auch nur ältere Patient*innen betrachtet wurden (Wir wissen also über einen Großteil von Patient*innen nichts). Wir werden aber deine Nachricht im nächsten Podcast zum Anlass nehmen und das nochmal klarstellen. Danke für deine Rückmeldung.

      Liebe Grüße

      Dana

  • René Müller

    Hallo. Es war wieder eine super Folge, vielen Dank.

    Jan hatte zur Akzelerometrie kommentiert, dass diese grundsätzlich kalibriert werden sollte. Prinzipiell schadet dies nicht, aber bei uns wird es auch selten vorab gemacht (BwK HH).
    Vllt. habt ihr dafür noch eine ausführlichere Begründung. Nach meinem Verständnis ist die Kalibrierung der Akzelerometrie eher akademisch, weil beim TOF ja der erste Reiz im Verhältnis zum 4. gemessen wird.
    Die „Ausgangsintensität“ wäre meines Wissen nach nur für Succinylcholin relevant.

    So mein Kenntnisstand bisher, aber ich lerne auch gerne dazu.

    • Jan Kaebler

      Hallo René,

      die Kalibrierung sollte dazu führen die maximale Muskelantwort ohne wirkende Muskelrelaxantien zu definieren. Ich stimme dir zu, dass die Top Ratio eine Relation von 1. zu 4. Reiz darstellt. Ich habe, aber beobachtet, dass die unkalibrierte Akzelerometrie häufig Fahrkarten misst. Meistens ist es ja so, dass die Relaxometrie erst nach Einleitung und schon verabreichtem Muskelrelxans angebaut wird. Jetzt ist es möglich eine Kalibrierung mit wirkendem Muskelrelxans durchzuführen, was ich nicht sinnvoll finde, da ich ja in das System der synaptischen Übertragung eingegriffen habe mit meinen Medikamenten. Folglich kann ich auf eine vorherige Kalibrierung zurückgreifen. Ich vergleiche dann im schlechtesten Fall Oma Brökkelkamp mit Nova Djokovic oder umgekehrt. Kann meiner Meinung nach auch nicht sinnvoll sein. Des Weiteren sollte penibel geklebt werden, um eine direkte Muskelstimultion durch den elektrischen Reiz zu vermeiden. Ich denke deshalb, dass eine zielgerichtete Relaxometie für unseren operativen Partner, sowie auch die ggf. notwendige Antagonisierung oder Reservierung der Muskelrelaxantien nur mit kalibrierten Relaxometrie erfolgen sollte. Dafür muss man sich die Minute Zeit nehmen und die Elektroden vor der Einleitung und die Kalibrierung im Rahmen der Einleitung vornehmen.
      Liebe Grüße
      Jan

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