Podcastfolge 54 – Juli 2023
In diesem Podcast nehmen wir Euch mit in die Tiefen der postpartalen Blutung und weisen Euch mal so richtig in das 10 for 10 ein … Und natürlich gibt es auch wie immer einen Journal-Club.
Vermischtes:
Kounis-Syndrom:
https://flexikon.doccheck.com/de/Kounis-Syndrom
Gerichtsverfahren:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/notaerztin-vor-gericht-dillingen-100.html
Journal-Club:
Paula:
Werner, Marie et al. “Femoral blood gas analysis, another tool to assess hemorrhage severity following trauma: an exploratory prospective study.” Scandinavian journal of trauma, resuscitation and emergency medicine vol. 31,1 31. 20 Jun. 2023, doi:10.1186/s13049-023-01095-9
Dana:
Gettel CJ, Courtney DM, Agrawal P, Madsen TE, Rothenberg C, Mills AM, Lall MD, Keim SM, Kraus CK, Ranney ML, Venkatesh AK. Emergency medicine physician workforce attrition differences by age and gender. Acad Emerg Med. 2023 Jun 14. doi: 10.1111/acem.14764. Epub ahead of print. PMID: 37313983.
Thorben:
Hauptthemen:
Peripartale Blutung – PPH:
„10 for 10“
https://shop.tredition.com/booktitle/Der_1-Minuten-Arzt_/W-912-530-383
Simonovic, Boban et al. “Performance Under Stress: An Eye-Tracking Investigation of the Iowa Gambling Task (IGT).” Frontiers in behavioral neuroscience vol. 12 217. 24 Sep. 2018, doi:10.3389/fnbeh.2018.00217
Larson, Adam M, and Lester C Loschky. “The contributions of central versus peripheral vision to scene gist recognition.” Journal of vision vol. 9,10 6.1-16. 9 Sep. 2009, doi:10.1167/9.10.6
Bayle, Dimitri J et al. “Unconsciously perceived fear in peripheral vision alerts the limbic system: a MEG study.” PloS one vol. 4,12 e8207. 9 Dec. 2009, doi:10.1371/journal.pone.0008207
Kishida, Kenneth T et al. “Implicit signals in small group settings and their impact on the expression of cognitive capacity and associated brain responses.” Philosophical transactions of the Royal Society of London. Series B, Biological sciences vol. 367,1589 (2012): 704-16. doi:10.1098/rstb.2011.0267
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Ihr macht mich fertig, ich hatte doch meinen grossen Klugscheisser-Moment mit dem Kounis Syndrom schon, aber auch nur, weil ich das von Eurer Homepage kannte, wieso kennt ihr das denn dann erst seit neuestem? Ich bin schwer verwirrt…
Moin Marie.. =)
Ja das ist uns nach deinem Kommentar dann auch wieder aufgefallen.. Da sieht man eben auch: Manchmal (bei mir immer) braucht es Redundanz, damit sich etwas wirklich in den Gyri und Sulci festsetzt!
Danke für den Reminder!
Herzlichste Grüße
Dana
Ich helfe euch ja gerne, wo ich kann 😉 das war aber damals auch sehr prägend, da war ich noch relativ frisch hier und konnte mit diesem Wissen glaube ich gleich drei Kolleg:innen von eurem podcast und der ganzen Seite überzeugen… Ich habe wirklich schon wahnsinnig viel von Euch gelernt, vielen, vielen Dank dafür!
Vielen Dank für die tolle Folge, vor allem die Diskussion über die Perspektiven im Krankenhaus. Dies ist auch ein Herzthema von mir. Einige Male fiel bei euch der Satz, dass es halt keine Lösung für das Grundproblem gibt. Ich finde, dass es schon mal ein guter Ansatz wäre, auf folgende Tatsache aufmerksam zu machen (ihr hattet es angesprochen): Unser aktuelles System baut darauf auf, dass junge Menschen 120% arbeiten. Und dann irgendwann „reduzieren“ müssen, um auf 40h/Woche zu kommen.
Wir bräuchten also mehr Personal und damit Geld, um dies zu ändern (oder eine bessere Digitalisierung, um den Workload zu mindern). Dazu sind wir aber weder fähig noch willens, lieber lassen wir weiterhin die jungen Ärzt_innen weiter krankhaft viel arbeiten. Diese Abwägung kann man doch so nicht akzeptieren, oder?
Thema Krankenhausarbeit und Schichtdienst: in der Inneren Medizin herrscht ganz klar die Meinung, dass in Niederlassung für weniger zehrende Arbeit und keine Dienste das gleiche oder mehr Geld auf dem Konto landet. Ob das im einzelnen stimmt kann ich nicht beurteilen. Nur stellt sich dann halt nach dem 2. „schlimmen“ Dienst die Frage: „warum sollte ich das so weiter machen?“
Nachtdienste und Schichtdienste müssen einfach so vergütet oder ausgeglichen werden, dass sie genauso beliebt sind wie Tagdienst.
Dieses Argument mit ich kann mit Schichtdiensten meinen restlichen Krams erledigen zählt glaube ich nur für Menschen die halt immer schon im Gesundheitswesen arbeiten. Wenn ganz ehrlich: Bankangestellte gehen auch zum Arzt und zum Amt und haben Handwerker im Haus. Die nehmen dann einen halben Tag Urlaub oder gar „Homeoffice.“ Also weiß nicht, in Bayern machen die Läden um 18:00 zu. Das scheint für sie allgemeine Bevölkerung kein Problem zu sein. Ich bin in einer großen Stadt in NRW auch verwöhnt aber kann mir nicht vorstellen wie das gehen kann.
Ja schon klar, keine Lösung was ich hier schreibe. Habt ihr mal von 1 Chef*in gehört, die nachgefragt hat wie man gerne arbeiten würde? Hat jemals jemand gefragt was man machen kann um den Arbeitsplatz attraktiver zu gestalten? Ich kenne das nur so dass dir Stimmung so schlecht wird / die Belastung so hoch wird, dass sich das irgendwann entläd, dann die Chefetage eine Rede hält, dass wenn die Zahlen nicht stimmen eine Stelle gestrichen wird und die Oberen sehr dankbar für die Leistung und Engagement sind. Also der Fachkräftemangel kommt einfach nicht an. Auch weil alle halt gezwungen sind für den Facharzt für eine Zeit X durch die Mühle zu gehen.
Und dann kommt jetzt noch diese ungezielte Idee der Krankenhausreform. Wir sind ja irgendwie so kapitalistisch draif, dass halt die effizientesten Krankenhäuser überleben sollen. Der Markt regelt das. Wenn sich jemand hinsetzen würde und sich überlegen würde welche Häuser/ Abteilingen gut platziert sind und welche nicht wäre es ja Planwirtschaft. Das will ja keiner. Heißt aber, dass das System jetzt eine Zermürbungstaktik gegen alle Krankenhäuser spielt, bis genügend zu Grunde gegangen sind. Bei w kommt die Zermürbung direkt an? Pflege und Docs.
Liebe Pin-Ups!
Ohne euch sähe meine Vorbereitung auf die Fachärztinnenprüfung, mein ATA-Unterricht und meine Stimmung im täglichen Klinikalltag ganz ganz anders aus.
Eine Sache fiel mir zu dem Beitrag zum „10 for 10“ ein: Auch mir passiert es viel zu häufig, dass ich mich in einer Rea- oder anderen kritischen Situation als Notärztin viel zu sehr ins Getümmel stürze und dabei keine Chance hab, den Überblick zu behalten.
Neulich habe ich den EPALS-Kurs gemacht wo ein Teilnehmer dazu einen super Tipp hatte, nämlich dass ich als Ärztin wenn die Personalstärke groß genug ist bewusst die Hände hinter dem Rücken verschränken, ein Protokoll und einen Stift in der Hand halten kann. Dann passiert es quasi automatisch dass man einen Schritt zurück tritt und die Situation gut im Blick hat.
Die Simulationen im Kurs waren der ideale Ort um das auszuprobieren, die ganze Gruppe hat das mal mit und mal ohne Hände verschränken probiert und der Effekt war tatsächlich bei allen der Selbe.
Könntet ihr mir in einer privaten Nachricht eine Postadresse von euch schreiben? Dann würd ich euch einen destillierten Beitrag für das nächste Pin-Up-Docs Retreat schicken ; )
Hi, ich hatte am 10.08 Facharztprufung und frage um PPH. Ich habe fast alles erzählt was in podcast war und Prüfer war sehr zufrieden. Danke fur eure Arbeit und mach einfach weiter so.
FA Patrycja
Hallo Patrycja,
herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Fachärztinnen-Prüfung 🎉🎉 Wir gratulieren!
Danke für deine Rückmeldung, das freut uns sehr!
Herzlichen Gruß
Dana und der Rest – inkl. Dr. Heiko Lier
Na wenn das mal nicht daher kommt, dass auch die Prüfer Pin-Up-Docs-Hörer sind. =)
Danke für den tollen Vortrag über die PPH. Ich möchte kurz reagieren auf den Tipp über das erkennen einer hoher Spinale. Ich hatte das auch nicht aufs Schirm,bin da ein bischen eingetaucht und das braucht glaub ich einen Korrektur. Denn eine hohe Spinale tritt auf bei einer Ausbreitung der Spinale auf Th4 oder höher. Schon dann kann es zur Blutdruckabfall und Bradykardie kommen. Der Motorik des Ellbogen betrifft Myotom C6. Also einen Patient die den Ellbogen bewegen kann und intakte Sensibilität des Schulterns hat, kann meiner Meinung eine hohe Spinale haben und deswegen Blutdruckabfall haben. Ab Niveau C6-C4 kommt es zum Beintrachtigung der Ventilation.
Übrigens kann die Bradykardie differentieren zwischen einer hohen Spinale und einer dekompensierenden Patientin bei anhaltender Blutverlust.
https://www.nysora.com/de/An%C3%A4sthesie/hohe-oder-totale-Spinalan%C3%A4sthesie/
Hallo Jürgen,
danke für deine Nachricht. Ich habe auch nochmal mit Dr. Lier gesprochen. In seinen Ausführungen ging es um die DD Atemnot bei einer (hohen) Spinalen. Kann die Patientin also den Arm im Ellenbogen anwinkeln, dann hat sie keine Zwerchfellähmung und die Atemnot kommt demnach auch eher nicht durch eine zu hohe Spinale. Aber vielen Dank, dass du es nochmal angesprochen hast und wir es so klarer formulieren können!
Zum Rest: Bradykardie und Hypotonie können natürlich so wie Du es beschrieben hast vorkommen.
Herzliche Grüße
Dana und die restlichen Pin-up-docs