Podcastfolge 55 – August 2023
Eine Schnapszahl.. 55 Folgen Pin-up-docs! Auch in diesem Monat möchten wir Euch wieder mitnehmen in die Welt des medizinischen Wissens. Wie immer gibt es unseren Journalclub, Thorben macht wortwörtlich einen Deepdive und spricht mit Björn Jüttner über Tauchunfälle und Ines bespricht die PVL-bildenen Staphylokokken, welche häufig unbemerkt unter uns weilen.
Viel Spaß beim Hören und Prost auf die 55.
Journalclub:
Thorben:
Kotani Y, Piersanti G, Maiucci G, Fresilli S, Turi S, Montanaro G, Zangrillo A, Lee TC, Landoni G. Etomidate as an induction agent for endotracheal intubation in critically ill patients: A meta-analysis of randomized trials. J Crit Care. 2023 Oct;77:154317. doi: 10.1016/j.jcrc.2023.154317. Epub 2023 Apr 29. PMID: 37127020.
Andersen-Ranberg NC, Poulsen LM, Perner A, Wetterslev J, Estrup S, Hästbacka J, Morgan M, Citerio G, Caballero J, Lange T, Kjær MN, Ebdrup BH, Engstrøm J, Olsen MH, Oxenbøll Collet M, Mortensen CB, Weber SO, Andreasen AS, Bestle MH, Uslu B, Scharling Pedersen H, Gramstrup Nielsen L, Toft Boesen HC, Jensen JV, Nebrich L, La Cour K, Laigaard J, Haurum C, Olesen MW, Overgaard-Steensen C, Westergaard B, Brand B, Kingo Vesterlund G, Thornberg Kyhnauv P, Mikkelsen VS, Hyttel-Sørensen S, de Haas I, Aagaard SR, Nielsen LO, Eriksen AS, Rasmussen BS, Brix H, Hildebrandt T, Schønemann-Lund M, Fjeldsøe-Nielsen H, Kuivalainen AM, Mathiesen O; AID-ICU Trial Group. Haloperidol for the Treatment of Delirium in ICU Patients. N Engl J Med. 2022 Dec 29;387(26):2425-2435. doi: 10.1056/NEJMoa2211868. Epub 2022 Oct 26. PMID: 36286254.
Ines:
Mohinani A, Patel S, Tan V, Kartika T, Olson S, DeLoughery TG, Shatzel J. Desmopressin as a hemostatic and blood sparing agent in bleeding disorders. Eur J Haematol. 2023 May;110(5):470-479. doi: 10.1111/ejh.13930. Epub 2023 Feb 12. PMID: 36656570; PMCID: PMC10073345.
Dana:
Leitlinie Tauchunfälle
PVL (Panton-Valentin Leukocidin bildende)-Staphylokokken
Hautinfektionen durch Panton-Valentine-Leukozidin-bildenden Staphylococcus aureus Skin infections due to Panton-Valentine leucocidin–producing S. aureus Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 775-84; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0308 Leistner, Rasmus; Hanitsch, Leif G.; Krüger, Renate; Lindner, Andreas K.; Stegemann, Miriam S.; Nurjadi, Dennis
Charité – Institut für Hygiene und Umweltmedizin https://hygiene.charite.de/forschung/arbeitsgruppen/ag_pvl_bildender_staphylococcus_aureus/
Outpatient decolonization after recurrent skin infection with Panton-Valentine leukocidin (PVL)-producing S. aureus—The importance of treatment repetition
Hanitsch LG, Krüger R, Hoppe PA, Humme D, Pokrywka A, et al. (2020) Outpatient decolonization after recurrent skin infection with Panton-Valentine leukocidin (PVL)-producing S. aureus—The importance of treatment repetition. PLOS ONE 15(4): e0231772. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0231772
Punchlines:
- Der Nachweis von PVL kommt nicht automatisch, sondern muss gezielt angefordert werden
- Das Krankheitsbild bei PVL-Staphylokokken kann unterschiedlich verlaufen, mit rez. störenden Abszessen oder gar mit Sepsis, nekrotisierender Pneumonie und Bakteriämie und hoher Sterblichkeit.
- Häufig sind junge sonst gesunde Patient*innen betroffen
- Sanierung und Dekolonisation nach Schema und ggf. Wiederholung nötig
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Hallo liebe pin-up-docs!
Wieder mal eine sehr gelungene, lehrreiche und angenehme Folge. Vielen Dank euch Allen!
Dana hat in ihrer Reanimatiosstudie das überraschend gute Outcome der Patient*Innen erwähnt, die nicht Schockbare Initalrhythmen hatten. Interesanterweise bin ich heute ähnliche Aussage in dieser Studie gestoßen: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(23)01351-X/fulltext
„(..) with only 61% of patients with a confirmed cardiac cause of arrest despite presumed cardiac cause on scene; and, of the cardiac causes, approximately 50% were due to primary cardiomyopathy or primary arrhythmia rather than an acute coronary occlusion. Non-shockable rhythm was identified in 45% of patients, which might seem high in a population of patients with return of spontaneous circulation and could reflect the exclusion of patients with ST-segment elevation on the ECG done after return of spontaneous circulation.“
Insgesamt scheinen die Outcomes in dieser Studie, unabhängig des Initialthythmus vergleichbar zu sein. Daraus lässt sich sicher kein völliges Umdenken ableiten, aber es rückt das Dogma von Asystolie als hoffnungslosen Initialrhythmus etwas in Frage. Was meint Ihr?
Das wäre sicher eine würdige Studie für den Journal Club im September!
Bin auf eueren Input gespannt. Macht weiter so!
Viele Grüße
Hallo Mark,
ja super spannend und wenn ich es schaffe, dann bereite ich die Studie noch für den Journalclub im September vor.. =) Danke für deinen Kommentar und den Link zur Studie =)
Herzliche Grüße
Dana und die restlichen Pin-up-docs
Hallo liebe Pin-up-docs, hallo Thorben,
vielen Dank euch für die wieder sehr gute Folge!
Bitte macht weiter mit Medi-tainment/Edu-tainment!
Speziell die Tauchunfallleitlinie hat es mir angetan. Ich konnte ein bisschen die Frustration heraushören, dass das Wissen sich nur langsam verbreitet. Das kann ich gut nachfühlen. Zu dem Thema, wie „schnell“ neue Erkenntnisse in der Praxis ankommen, dafür gibt es mehrere Studien, eine davon FreeFullText. Der Name spricht für sich:
„The answer is 17 years, what is the question: understanding time lags in translational research“
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3241518/
Das ist frustrierend, speziell, wenn man weiß, dass dadurch Patienten gefährdet werden, oder auch sterben.
Gerade deshalb ist FOAM so wichtig, weil mit Eurem und anderen Formaten wesentlich mehr Menschen im Gesundheitswesen erreicht werden, als durch eine Veröffentlichung in einem Journal. Danke!
Viele Grüße
Mark
Hallo Ines,
Ein Kommentar zu den PVL-Infektionen: Sehr gemein und auch selten ist das Streptokokken-Toxic-Shock Syndrom. Bei Staph denkt man da vielleicht eher mal dran, aber auch mit Streptokokken trifft das gerne junge völlig Gesunde mit Bagatellverletzungen, oft wohl Wöchnerinnen, die von ihrer Kolonisation mit toxin-bildendem Stamm auch nichts ahnen (muss nicht die klassische Geburtskanalbesiedelung sein, die man ja präpartal screent) und nach der Entbindung mit ihrer Abwehr evtl. etwas „down“ sind. Das kam mir spontan bei eurem Podcast wegen dramatischem Fall in den Sinn und es schadet ja nicht, wenn der ein oder andere es vielleicht mal googelt.
Viele Grüße, Ines
Moin Ines,
Es klingt sehr lustig jemanden mit gleichem Vornamen zu schreiben.
Vielen Dank für deinen wichtigen Kommentar.
Das TSS sollte auf jeden Fall auch mal Erwähnung finden. Mal schauen an welcher Stelle wir das schaffen.
Liebe Grüße
Ines